Veröffentlicht: 31.03.2018 19:18 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten
Werden die Fleißigen ärmer, damit die Reichen noch reicher werden können?
Die Autoren stellen die zunächst einfach erscheinende Frage: Was ist Geld? Doch schon mit dem Versuch sie zu beantworten führen sie den Leser zielgerichtet zum Hauptthema dieses Buches. Eine ebenso verblüffende wie klare Antwort lautet: „Geld ist ein Anspruch auf Leistung!“.
Aus dieser Definition von Geld folgt auch, dass Geld eben nur ein Anspruch und nicht die Leistung selbst ist. Dies bedeutet aber, dass dieser Anspruch nur dann einen Wert hat, wenn eine entsprechend gewünschte Leistung auch geleistet oder geliefert werden kann. Werden diese Gedanken weiterentwickelt, schließt sich die Erkenntnis an, dass allein mit dem Schaffen von Geld noch keine Leistung erbracht wird! Für die Wirtschaft sollte daher der Satz gelten: Wirtschaften ist der Austausch von Gütern und Dienst-leistungen – und Geld ist ein Mittel der Wirtschaft, nicht der Zweck!
An diese einleitenden Erkenntnisse schließen sich weitere Rückschlüsse an, die - über das Schildern von Sachverhalten und Zusammenhängen - zum Hauptthema dieses Buches führen. Wer das Schaffen des Anspruchs auf Leistung - also das Schaffen oder das Schöpfen von Geld - kontrolliert, hat Macht und Einfluss auf die Realwirtschaft, die Regierungen und damit auf den größten Teil der Menschheit.
Die Grundlage des dazu erforderlichen Kontrollsystems ist die bestehende Geldordnung selbst. Wie diese als monetäre Monokultur global funktioniert, wird in einzelnen Schritten und an vielen kleinen Beispielen verständlich beschrieben. Die bestehende Struktur des globalen Geld- und Finanzsystems wird erläutert und an einzelnen Beispielen wird deutlich gemacht, durch welche zusätzlichen Regeln und Vorschriften dieses System noch undurchschaubarer und für die Jagd nach dem Geld der Anleger noch effizienter gemacht wurde. Auch die im Rahmen dieses Systems und der fortschreitenden Finanz-, Banken- oder Staatsschuldenkrise(n) geschaffenen Finanzprodukte, werden anhand von einleuchtenden Vergleichen mit Beispielen erklärt.
Im Rahmen des Beschreibens der chronologischen Abfolge der Krise(n) werden immer wieder Zitate auch bekannter Persönlichkeiten eingefügt, um jeweils die Aussage und die Wirklichkeit nebeneinander wirken zu lassen. Mit diesem Stilmittel wird in vielen Kapiteln auf drastische Weise deutlich gemacht, wie weit der entsprechende Anspruch und die jeweilige Realität auseinanderklaffen.
Im Rahmen dieser verschiedenartigen Darstellungen werden neben vielen anderen Themen auch Fragen behandelt, deren Auflisten einen guten Einblick in die Spannweite des gesamten Themenkomplexes gibt:
Die aufbereiteten Informationen zeigen, wie komplex und eher undurchschaubar die Zusammenhänge in der internationalen Finanz- und Börsenwelt sind. Gerade deshalb ist es wichtig, die einzelnen Informationen im Kontext des Hauptthemas zusammen zu führen, um den bisher größten Raubzug der Geschichte erkennbar zu machen! Dies ist mit diesem Buch hervorragend gelungen.
Die Autoren schildern klar und deutlich wie die Menschen weltweit von der Politik und von der Finanzbranche in die Zange genommen werden. Sie weisen auch darauf hin, wie dieser Raubzug stellenweise von der Presse passiv gedeckt wird. Für die Darstellung der Themen verzichten die Autoren darauf, in den Stil eines Finanzsachbuchs zu verfallen – sie versuchen, auch bei ernsten Themen den Humor nicht zu verlieren.
Durch ihre jeweilige berufliche Praxis haben die Autoren eine Fülle von tiefen Einblicken in das Wirtschaftsleben fremder Nationen gesammelt. Sie haben internationale wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge absolviert und bieten im Rahmen einer Finanzberatung Seminare zu den Themengebieten an, die in diesem Buch beschrieben werden. Viele ihrer Vorträge werden mit folgendem Titel angekündigt: „Die Finanzkrise – Der größte Raubzug der Geschichte“.
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